Wenn in der Familie Funkstille herrscht
Gerade zu den Feiertagen wird uns bewusst, dass wir das eine oder andere Familienmitglied aus den Augen verloren haben. Besonders hart trifft es uns, wenn in der Beziehung mit Kindern totale Funkstille herrscht.
Dass das eigene Kind mit den Eltern bricht, das können sich Eltern nicht vorstellen.
Wie kommen wir einander wieder näher?
Hier einige Ratschläge:
- Zeigen Sie Mitgefühl in Bezug auf die Sorgen Ihres Kindes. Überlegen Sie, welche Ursachen diese Sorgen haben könnten und besprechen Sie diese mit Ihrem Kind behutsam.
- Begegnen Sie der Aggression Ihrer Kinder nicht mit Wut oder ähnlichem Verhaltem. Bewahren Sie Ruhe. Wenn die Dinge außer Kontrolle geraten, bitten Sie um eine Pause oder beenden Sie das Gespräch so gelassen wie möglich.
- Fragen Sie Ihre Kinder, was in der Beziehung anders sein muss, damit sie sich wieder annähern können.
Was Sie vermeiden sollten
- Erinnern Sie Ihre Kinder nicht daran, was Sie im Laufe des Lebens alles für sie getan haben oder aufgeben mussten. Es wird Ihren Kindern das Gefühl geben, als gäbe es ein Schuldverhältnis.
- Kritisieren Sie weder die sexuelle Orientierung noch die Berufswahl oder Erziehungsmethoden Ihres Kindes.
- Wenn Sie geschieden oder verwitwet sind, kritisieren Sie niemals den ehemaligen Partner (oder die ehemalige Partnerin), auch wenn Sie den Verdacht haben, dass ihm (ihr) die Schuld oder Kritik zuzuschreiben ist. Es könnte ihre Kindern belasten oder verärgern und ihre Motivation nehmen, auf eine Versöhnung hinzuarbeiten.
- Stellen Sie beim Besuch der Kinder und Enkel keine allzu rigorosen Regeln auf (hier eine überzeichnete Darstellung, mit welchen Maßnahmen Großeltern die Nutzung von Smartphones verhindern wollen): https://www.youtube.com/watch?v=FgK8FIh47Ec
Was tun, wenn die Beziehung nicht zu kitten ist?
Leider kann es passieren, dass Ihr Kind zu einer Versöhnung nicht bereit ist. Dann kann es eine Herausforderung sein, mit Kummer und Sehnsüchten umzugehen.
In diesem Fall kann Folgendes hilfreich sein:
- Suchen Sie sich Unterstützung durch Therapie, Selbsthilfegruppen oder Online-Foren. Das hilft Ihnen, sich weniger einsam zu fühlen.
- Akzeptieren Sie, was Sie nicht ändern können. Wenn Sie alle oben empfohlenen Schritte probiert haben, ist es an der Zeit, zu akzeptieren, dass Sie möglicherweise nichts anderes tun können.
- Üben Sie sich in Selbstmitgefühl. Auch, wenn Sie Fehler gemacht haben, haben Sie Ihr Bestes versucht. Verurteilen Sie sich nicht.
- Vergeben Sie Ihrem Kind. Wut kann zwar eine nützlicher Schutz gegen Selbsthass sein, aber es kann auch schwieriger sein, ein glückliches Leben zu führen. Es hindert dann auch, die richtige Einstellung zu haben, falls Ihr Kind den Kontakt wiederherstellen möchte.
- Holen Sie sich Ihr Leben zurück. Entfremdung innerhalb der Familie führt häufig dazu, dass sich Eltern von Personen oder Aktivitäten zurückziehen, die Sinn und Freude vermitteln. Treffen Sie Menschen und nehmen Sie Aktivitäten auf, die Ihnen Spaß machen.
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